42 - keine Panik

Das schöne am älter werden ist, man redet sich jeden Tag ein es ist ja gar nicht so schlimm, und man steht heute an einem Punkt im Leben, an dem man (vielleicht) etwas erreicht hat, von dem man nie geglaubt hat, dass man es bis hierhin geschafft hat. Und ich kann sagen: auf mich trifft das zu. Und dafür bin ich dankbar. John Lennon war es glaube ich, der mal gesagt hat: "Leben ist das was passiert, während Du dabei bist andere Pläne zu machen." Aber in Wahrheit war es doch Henry Miller, Lennon hat geklaut (habe eben nochmal recherchiert), nichtsdestotrotz ist es ein schöner Gedanke, denn so ist es.

Nichts von dem was bis hierhin passiert ist war langfristig geplant. Es gab keine Strategie. Nur Taktik, bzw. heute muss man ja sagen Agil ! Mein Leben war sehr agil. Wenn ich mir anschaue, was bisher geschah, und vielleicht noch geschehen wird, so kommen mir Zweifel daran auf, ob Langfristigkeit ein tragfähiges Konzept der Evolution ist. Ok, über den Satz muss man erst mal nachdenken. Ich bin mir auch nicht sicher ob wir Menschen überhaupt langfristig denken können.

In meinem Leben gab es immer eine Konstante: Gelassenheit. Fragt mich nicht, aber es ist wie es ist. Stress ist mein Feind, und ich werde es nicht dazu kommen lassen, dass mich der Stress (anderer Menschen) stresst.

 

Wenn wir uns die aktuelle Entwicklung der kommenden nächsten industriellen Revolution anschauen, also die digitale Transformation, dann begegnet mir viel operative Hektik, gestresste Menschen, die sich abhetzen irgendwo ein gelobtes Land zu erreichen, in dem alles besser wird. ALLES. Wir müssen gar nicht mehr arbeiten, das machen dann Maschinen für uns.  Jedoch habe ich das Gefühl, dass das gar nicht so sicher ist. Was jedoch sicher ist: wir rennen, hetzen und sind ganz agil dabei ... ja wobei eigentlich ? Das kann mir immer nich keiner erklären. Wozu das alles ? Diese Geschwindigkeit. Vielleicht ist es notwendig um im Sinne der Evolution möglichst schnell den Exodus zu erreichen. Sprich, eine Zukunftsvision ist es, dass wir den Planeten irgendwann verlassen müssen, weil wir zu viele Menschen sind, und das Ökosystem kippt. Dann heißt es:

 

To boldly go, where no man has gone before..... (Star Trek, Gene Roddenberry)

 

Wo wir bei den Visionären wären. Elon Musk.

 

Menschen wie er inspirieren mich, denn sie sehen Dinge voraus. Sie gestalten die Zukunft in einem Maße, wie es wenige Menschen können. Entweder weil sie nicht können, oder weil sie nicht wollen. Ihm ist das egal, er macht es einfach. Einfach machen. Das ist ein in sich eine mehrfach deutbare Aussage. In allen Fällen trifft sie zu. 

 

Und irgendwie wiederholt sich auch alles, nur anders, und hier hat mein liebster Freund Goethe zurecht irgendwann folgende Aussage getroffen: "Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem!" Musk tut das gleiche wie die Brüder Wright. Was hat man über die gelacht. Heute sitzen wir alle mit einer Selbstverständlichkeit im Flugzeug und bewegt uns von A nach B. Eine Selbstverständlichkeit. Wir werden auch irgendwann mit einer Selbstverständlichkeit von Erde zu Mars, und weiter reisen. Dessen bin ich überzeugt. Irgendwann per Anhalter durch die Galaxis reisen wäre mein größter Traum.

 

Eine Erkenntnis für mich. 

 

Es kommt nicht darauf an einzigartig zu sein, denn das sind wir ja schon per Definition, sondern es kommt darauf an zu sein, und etwas daraus zu machen. Und darin liegt für mich das besondere.  Egal ob jemand zuvor schon mal den gleichen Gedanken hatte, und die Wahrscheinlichkeit hierfür ist ja wirklich groß, aber Gedanken zu Worten und Taten werden zu lassen gibt mir die Zufriedenheit mich zu verwirklichen, zu realisieren - ECHT zu sein, DA zu sein. Gut, ich will es nicht zu philosophisch werden lassen, aber zumindest ist das meine aktuelle Haltung. Vielleicht lasse ich mich eines Tages auch dazu hinreißen zu sagen, was mich mein Geschwätz von gestern interessiert. Heute jedenfalls nicht. Morgen vielleicht.

 

Happy Day.